Leserbrief (GA/22.03.18)
Zur Ratssitzung Königswinter vom 12. März
Thema: Sumpfweg-Bebauung
Das war wohl eine Lehrstunde für angewandte Bürgernähe in Königswinter.
Die Art und Weise, wie der Bürgermeister die eingereichten Fragen beantwortet hat, lässt nur den Schluss zu, dass er sich nicht vorstellen kann, dass Einwohner ein ernsthaftes und berechtigtes Interesse an der Nichtbebauung des Sumpfweges haben. Man gibt sich keinerlei Mühe, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen oder zu verstehen. Vielmehr wird der Fragesteller formalistisch und mit bedenklicher Überheblichkeit abgefertigt. Wenn – ob dieses Verhaltens – das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung sich in Nichts auflöst, dann ist nur zu hoffen, dass die Erinnerung daran bei nächster Gelegenheit (Wahl) noch wach ist.
Eine sachliche und sehr fundierte Frage »In welchem Umfang sind … eingeflossen« zu beantworten mit »sie sind eingeflossen« ist nahezu unerträglich. Das ist keine Antwort, sondern eine grobe Verletzung wertschätzenden Umganges miteinander. Wenn es kein Versehen war, dann war es Absicht, keine Antwort zu geben. Diese bleiben der Bürgermeister und seine Mitarbeiter also noch schuldig.
Es mag ja sein, dass die genehmigungsrechtliche Situation komplex ist. Wenn man aber ein bestimmtes Ziel erreichen will, dann muss eben nach Möglichkeiten dafür gesucht werden. Der Wille einer großen Anzahl von Bürgern ist aber offensichtlich für die Verwaltung irrelevant, sonst würde man sich mit erkennbarer Ernsthaftigkeit der Sorgen annehmen und anerkannte Kompetenzen und deren Erfolge zum Thema Hochwasser (Köln) einfließen lassen und nicht geflissentlich ignorieren.
Wenn auf Bundesebene die Parteien erkannt haben, dass man dem Wähler erklären muss, warum man was tut, sollte das auch in der Kommunalpolitik ein probates Mittel sein. Ich wäre jedenfalls sehr gespannt, warum die Verwaltung den Sumpfweg unbedingt bebauen will. In die Geschichte eingehen könnte sie damit sicherlich als diejenige, die die letzte Chance auf ein Stück natürliche Rheinaue zubetoniert hat. Sie könnte aber auch zu einer einmaligen Retterin werden. Man müsste nur wollen.
Heimo Thomas
Königswinter
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