Vergreisung

Das Landesamt für Statistik hat gezählt und gerechnet. Und verkündet: Bis 2040 wird die Königswinterer Bevökerung um 3 Prozent wachsen. So weit, so okay. Allerdings gibt es (wie auch in anderen Gemeinden) ein Ungleichgewicht … ein zweistelliges Minus bei 19- bis 25-jährigen, ein einstelliges Minus bei den bis 40-jährigen. Dafür

… liegt der Zuwachs der 65- bis 80-Jährigen bis 2040 in Königswinter bei 52 Prozent. Der Fluch der guten Tat, sozusagen: Der zeitweise kräftige Zuzug der Geburtsjahrgänge 1960 bis 1975, die sich vor allem in der Bergregion ein Zuhause geschaffen haben, ist daran erkennbar. Zugleich kommt in den jüngeren Jahrgängen kaum etwas nach.

Wer auch immer demnächst politisch für Königswinter verantwortlich zeichnet, wird sich damit auseinandersetzen müssen.

Eine solche Entwicklung wird die Städte verändern. Sie betrifft alle Lebensbereiche, markiert durch Verödung der Innenstädte, durch Schulschließungen und Aufgabe von Kindertageseinrichtungen, durch Talfahrt der kommunalen Kassen, die immer weniger Steuern einnehmen und immer weniger in das Gemeinwohl investieren können. Es ist fünf vor Zwölf, daraus angemessene Schlüsse zu ziehen.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie nach dem damals vermehrten Zuzug in den Bergbereich die Verwaltung plötzlich erstaunt feststellte, dass die ganzen jungen Familien doch tatsächlich kleine Kinder gekriegt haben. Und nun auf einmal Kindergartenplätze brauchten. Das konnte ja auch keiner ahnen. Genausowenig, dass diese Kindergartenkinder, einmal nicht hingeschaut, plötzlich Schulkinder sind. Damit kann man ja auch nicht rechnen.

Von daher: Ich kann meine Skepsis bzgl. angemessener Schlüsse nicht ganz leugnen. … :o(

Kreis soll bis 2040 um 35.000 Einwohner wachsenGA v. 25.07.19
Düstere Aussichten (Kommentar) … GA v. 25.07.19

Goldene Zitrone

Ich war mir ziemlich sicher, dass es in Deutschland einen Negativpreis für miserable Architektur gibt. Sowas wie den in Großbritannien von Building Design verliehenen Carbuncle Cup.
Scheint aber nicht so zu sein.

Warum ich überhaupt darauf komme?
Nun – auch wenn die Hütte der WWG ja inzwischen schon eine Weile steht: Jeden Tag, wenn ich daran vorbeikomme und in/auf den Eingangsbereich schaue, denke ich mir: Himmelherrgottsakra … sowas passiert einem nicht einfach so, sowas muß man wirklich wollen :o(

Ein wirklich süßer Bahnhof

Nach einem gerüttelt Maß an Hin und Her (siehe auch Steht ein Häuschen an der Bahn) ist es nun soweit …

Das lange Warten hat ein Ende! Nach zwei Jahren Vorbereitung, in denen wir einige unerwartete Herausforderungen meistern durften, kommt nun endlich wieder Leben in den Königswinterer Bahnhof. Ab dem 23. Juni 2019 um 9 Uhr erwarten Euch dort leckere Kaffeespezialitäten und andere Getränke sowie Frühstück, herzhafte Snacks und natürlich eine große Auswahl an Kuchen, Torten und vielen anderen Köstlichkeiten.

Sarah’s Konditorei & Café
… den Apostroph im Namen übernehme ich nur unter Protest ;o)

Nochmal ÖPNV

Kostenlos mit Bus und Bahn fahren: Das will die Stadt Monheim am Rhein ab April 2020 anbieten. Rund 44 000 Monheimer mit Hauptwohnsitz in der Stadt könnten so mit dem Monheim-Pass den Öffentlichen Personennahverkehr im Gebiet Monheim und Langenfeld kostenlos nutzen, teilte die Stadt am Montag mit. ( . . . )
Um den Monheimer ÖPNV kostenlos zu machen, „kauft” die Stadt für 2,5 bis 3 Millionen Euro der BSM die Tickets ab, so dass bei den Verkehrsbetrieben kein Verlust entsteht. „Viele Städte könnten das nicht finanzieren”, sagte Hövermann. „Hier in Monheim geht das.”

Monheim am Rhein will kostenlosen Nahverkehr einführenKStA v. 17.06.19

Natürlich sind direkte Vergleiche mit anderen Kommunen immer schwierig, zumal Monheim ja seit einigen Jahren durchaus spezielle Wege geht … wenn auch mit Erfolg für die Stadt und ihre Bürger.
Aber als Anregung taugt es allemal. Letztlich geht es doch immer um Gestaltung, um das aktive Arbeiten an Problemen, um Bemühungen und Versuche, Lösungen zu finden. Was jedoch nie erfolgreich sein wird, ist das hier bei uns oft gehörte Gejammer: Das geht nicht, das funktioniert nicht, das kann keiner bezahlen, wir lassen lieber alles, wie es ist.

Baudenkmäler

Eine Liste der denkmalgeschützten Bauwerke in Königswinter …

Vollständig? … Keine Ahnung!
Interessant? … Allemal!

Bleibt wie so oft die Frage: Warum muß ich dafür eigentlich Wikipedia bemühen? Sollte sowas nicht auf alle Fälle über die Webseite der Stadt als Informations- und Recherchemöglichkeit angeboten werden?

365 x 1 … Nachtrag

Tja, kaum drüber nachgedacht, haben sie es schon versaut:

VRS-Beirat empfiehlt Erhöhung der Bus- und BahnpreiseKStA v. 06.06.19

Am Ende der Debatte im Tarifbeirat steht die Empfehlung an die Verkehrsunternehmen, die Preise in den Jahren 2020 und 2021 jeweils um 2,5 Prozent zu erhöhen. Weil das für die Einzeltickets nicht gilt, müssen die VRS-Stammkunden die Last allein tragen und im Schnitt 2,8 Prozent mehr zahlen. „Wir halten das für gerechtfertigt, weil wir bei den Monatskarten mit unseren Angeboten deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen“, sagt Timm.

An die Einzeltickets haben sie sich nicht rangetraut, weil sie da im bundesweiten Vergleich eh schon an der obersten Kante liegen. Bei den Stammkunden erhöht man, weil man da im bundesweiten Vergleich (was den reinen Preis angeht) zumindest noch nicht ganz so mies aussieht?
Und wo sieht der VRS-Geschäftsführer Michael Vogel überhaupt das eigentliche Problem?

„Vor allem die Forderung nach einem kostenlosen Nahverkehr hat die Preiswahrnehmung nachhaltig ruiniert“, sagt Vogel. Es sei „die größte Herausforderung für die Politik und die Verkehrsbranche“, den Widerspruch zwischen den immer weiter steigenden Ansprüchen an den ÖPNV und der Forderung nach kostenlosem Nahverkehr aufzulösen.

Heißt für ihn: Nicht der Preis ist absurd sondern dessen Wahrnehmung?
So kann man das natürlich auch sehen :o(

Und: Diese Herausforderung, die er konstatiert, lag immer schon in der Natur jeglichen ÖPNVs. Und genau deshalb war der ÖPNV immer eine öffentliche Aufgabe, von Kommunen und Kreisen zu organisieren und zu subventionieren. Und eben nichts, was sich von alleine kostendeckend finanzieren könnte.


365 x 1

Ich war immer, egal, wo ich gelebt habe, überzeugter Nutzer des jeweiligen ÖPNV.

Als ich vor inzwischen 23 Jahren nach Königswinter kam, war ich jedoch erstaunt (und letztlich fassungslos), wie unzureichend der ÖPNV hier im Kreis ist … schwache Taktung und maue Verbindungen zu sehr hohen Preisen. Und an dieser seltsamen Konstellation hat sich in all den Jahren nichts geändert. Ja, das Angebot ist in der Zeit sicherlich minimal besser geworden. Allerdings zu inzwischen absurd anmutenden Preisen. Wenn ich von hier rüber nach Friesdorf (und zurück) muss, zahle ich inzwischen 7,80 EUR (oder sogar 8,00 EUR?). Und meine Hoffnung, dass ich als demnächst „grauer Panther“ irgendein sinnvolles 60plus-Angebot nutzen kann, wie es andere Kommunen und Kreise zumindest für diese Altersgruppe durchaus anbieten, hat sich nach ausgiebiger Recherche auch sehr schnell erledigt. Kinders, so wird das nichts.

Von daher bin ich für alle Gedankenspiele, in dem Bereich grundsätzlich eine Neuordnung anzustreben und neue Modelle zu probieren, immer dankbar.

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Die SPD schlägt für den Nahverkehr vor, das Wiener Modell als Vorbild für das VRS-Gebiet zu nehmen. Der Fahrgast zahlt dort einen Euro pro Tag. Das Problem: Wer soll das finanzieren?

SPD will günstige Tickets für gesamtes VRS-GebietGA v. 28.05.19

Bei dem reflexartig geäußertem Gejammer, wer das denn bezahlen solle, fällt mir eine Geschichte aus meiner Berliner (genauer: noch „West-Berliner“) Zeit ein:

Nach viel hin und her hatten Senat und BVG eine für jeden im Abo erhältliche Netzkarte für 30 Mark(!), nicht personengebunden, sondern beliebig übertrag- und nutzbar, angekündigt. Natürlich unter großem Gejammer der Buchhalterfraktion in der Steuerberaterpartei. Wer das denn bezahlen solle, und dann noch übertragbar, da kauft ja nur einer, aber alle Familienmitglieder fahren damit. Die üblichen Bedenken halt.

Und was war? Das Ding war seinerzeit ein Riesenerfolg. Jeder, der auch nur annähernd in Erwägung zog, irgendwann mal das Auto stehen zu lassen und U-Bahn oder Bus zu nehmen, hat sich diese Karte geholt. Auch die Übertragbarkeit erwies sich nicht als Problem. Das Ding war so günstig, dass es allen sinnvoller erschien, eine eigene Karte zu haben, statt ein Weiterreichen zu organisieren. Und es war nicht nur günstig, sondern es war einfach. Und von daher: einfach genial.

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Wenn ich dann (auch wenn der Artikel schon 4 Monate alt ist) das Gehampel mit dem auch in Bonn grad stattfindenden Modellversuch lese … Himmel, wer denkt sich so einen Quatsch aus?

Das 365-Euro-Ticket können allerdings nur Neukunden beantragen, die seit mindestens einem Jahr kein Abonnement mehr bei den SWB haben. Außerdem ist es auf das Bonner Stadtgebiet beschränkt. Hintergrund dieser Einschränkungen sind nicht nur das gedeckelte Fördergeld, das für den Umstieg von Bestandskunden nicht ausreichen würde. Durch den Fokus auf die Bonner Grenzen erhofft sich die Stadt eine bessere Evaluierung. Für Herbst 2020 ist eine Analyse der verschiedenen Projekte angesetzt, aus der hervorgehen soll, welche Wirkung sie entfaltet haben.

Kritik an fehlender Werbung für Bonner KlimaticketGA v. 07.02.19

Wahrscheinlich braucht es doch einfach etwas stärkere Kaliber …
Senatorin will Zwangs-BVG-Ticket für AutofahrerBerl.-Morgenpost v. 02.06.19

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Kleines Schmankerl zum Schluß:
Am Sonntag (23.06.19) bietet der VRS im gesamten Verbundgebiet einen ticketfreien Tag … freie Fahrt für freie Bürger!

Eisenbahnkreuzungsvereinbarung

Das Projekt der Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße beschäftigt die Bewohner der Altstadt in Königswinter bereits seit mehreren Jahrzehnten. Jetzt soll die Baumaßnahme in den Jahren 2021 bis 2023 tatsächlich realisiert werden.

Bahnunterführung soll bald gebaut werdenGA v. 30.05.19

Auch wenn Entwurf und Kosten noch eine Reihe offene Punkte haben … Himmel, diese plötzliche Geschwindigkeit macht mich ja ganz wuschig … ;o)

Wohn- u. Büroflächen

Wo hundert Jahre lang die Mitarbeiter des Weltmarktführers in der Herstellung von Prüfgeräten in Produktion und Verwaltung arbeiteten, werden auch in Zukunft Menschen arbeiten. Vor allem aber entstehen viele neue Wohnungen.

Das passiert mit den Zera-Gebäuden in KönigswinterGA v. 28.05.19

Hatte ich neulich noch geargwöhnt, dass das Zera-Vermächtnis sich momentan noch im vagen Nichts bewegt, klingt das doch schon ziemlich konkret. Und imho zumindest in Papierform durchaus brauchbar. Und falls ich nicht der einzige bin, der über den Begriff Mittelgarage gestolpert ist: Es gibt eine Verordnung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur über Garagen und Stellplätze (kurz: Garagenverordnung / GaVO) … und eine Mittelgarage ist vornehmlich definiert durch eine Stellfläche zwischen 100 und 1.000 qm.

Geeicht

Nun ist es soweit … im Spätsommer zieht Zera um.

Für rund sieben Millionen Euro baut die Königswinterer Zera ein hochmodernes neues Gebäude. Die gut 100 Mitarbeiter werden im September den bisherigen Sitz des Traditionsunternehmens in der Altstadt verlassen.

Zera verlässt AltstadtGA v. 23.05.19

Wieso bin ich mir sicher, dass Politik und Verwaltung noch immer keinen wirklichen Plan für das bisherige Zera-Areal in der Altstadt haben?

Und wieder …

Les vacances sont finies!

Was habe ich verpasst in den drei Wochen?

  • Rhein in Flammen war feucht und kalt
  • Der Bürgermeister hat immer noch eine sehr eingeschränkte Phantasie zu möglicher Bürgerbeteiligung
  • Irgendwelche Spacken haben in der Drachenfelsstraße Sperrmüll abgefackelt
  • Die Drachenfelsbahn hat über 3 Mio. Kilometer Strecke gemacht
  • Und das Pittermännchen am Küferweg heißt jetzt Restaurant Apache

Na – dann kann ich ja wieder in Urlaub fahren … ;o)

Kostenpflichtig

Voraussichtlich ab Mitte Mai müssen Autofahrer, die ihr Fahrzeug auf dem Parkplatz am Oberweingartenweg abstellen, Gebühren zahlen. Das teilte die Gut Wintermühlenhof GbR, die den Parkplatz am Aufgang zu Lemmerzfreibad, Schloss Drachenburg und Drachenfels im Auftrag der Familie Streve-Mülhens verwaltet, jetzt mit.

Parkplatz wird kostenpflichtig … GA v. 10.04.19

Dass der Bürgermeister sich jetzt überrascht zeigt, das aus der Presse zu erfahren, ist allerdings etwas überraschend. Mal abgesehen davon, dass das Auslaufen des Pachtvertrages ja schon lange klar ist und auch bereits schon vor sechs Wochen in einer Sitzung Thema war … wieso bitte wird erst jetzt über ein Konzept für die Schwimmbadbesucher nachgedacht? Auch wenn verschiedene Einigungs-Varianten denkbar waren, hätte ein entsprechendes Konzept in zumindest den vergangenen Wochen nicht allein schon aus Vernunftgründen entworfen werden können?

Zustellung

Ich bin weit davon entfernt, über Paketzusteller zu mosern. Die Jungs haben einen harten Job und machen ihn in der Regel bemüht und gut. Manchmal sind sie aber auch etwas drollig.

Ich rätsel jetzt schon den halben Tag, ob Home für ihn einfach ein Synonym für Haus ist, oder ob er mir mitteilen wollte:

Ey, schau mal bei Deinen Homies in der 15 a nach!


So geht Feiern …

Seit dem Start des „Königssommers“ in Königswinter war das Straßenmusikfestival ein Programmpunkt in der Altstadt. Nach Kritik und fehlender Resonanz wird es in diesem Jahr keine Neuauflage geben.

Straßenmusikfestival in Königswinter ist abgesagt … GA v. 28.03.19

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Himmelherrgottsakra … Fremdscham, Dein Name sei Königswinter!
Nur um das jetzt mal runterzubrechen:

1.000-Jahr-Feier:
Ach was, brauchen wir nicht. Wir feiern lieber drei Jahre später 50 Jahre Gemeindereform.

50-Jahr-Feier:
Ach was, da brauchen wir gar nichts extra zu machen. Wir lassen den Königssommer laufen und haben da unter anderem ein Straßenmusikfestival.

Straßenmusikfestival:
Ach was, haben wir eh nur gemacht, um vom Leerstand der Läden abzulenken. Der Leerstand hat sich gebessert, ein paar Leute waren unzufrieden mit der Musik, wir lassen das und sparen uns die 1.500,- EUR.

Ich muss meine Fremdschämskala wirklich dringend neu bemaßen …

Audio-Spaziergang

Das pittoreske Gebäude der Drachenburg liegt auf halber Höhe zum Drachenfels. Beim Aufstieg zu Fuß oder bei der langsamen Fahrt mit der historischen Zahnradbahn kann man über die weite Landschaft blicken und auf das Schloss, welches von einem großen weitläufigen Park, mit alten Bäumen und prachtvollen Rhododendren umgeben ist. Vom hinteren Teil der Burg hat man einen tollen Blick auf das Rheinpanorama.

Spaziergang: Schloss Drachenburg in Königswinter

WDR 4 Spaziergang (Audio / 02:23)

Radweg

Mit einem Wust an Schildern und zusätzlichen Erklärungen hat die Stadt die Fußgängerzonenregelung auf der Rheinpromenade umgesetzt, auf der im Jahr rund 350 000 Radfahrer unterwegs sind, die nun eigentlich alle Schritttempo fahren müssen. Die Alternativroute nutzt aber kaum ein Radfahrer. Und die Umlaufsperren sind kein wirkliches Hindernis.

Rheinpromenade Königswinter
Kaum ein Radler nutzt die Alternativroute
Bonner Rundschau v. 21.03.19