Wer parken möchte, muss an einem Display sein Kennzeichen eingeben. Über ein GSM-Modul werden die Daten an ein Programm übermittelt, auf das die Ordnungsamtsmitarbeiter zugreifen und bei einer Kontrolle erkennen können, ob Parkgebühren gezahlt wurden. Wer doch eine Quittung braucht, kann sich eine PDF-Datei ans Smartphone übertragen lassen. Auch das Wühlen nach Kleingeld wird an den neuen Parkautomaten wegfallen; es kann mit EC- und Kreditkarte oder per Smartphone bezahlt werden.
Höhere Gebühren, papierlose Automaten … GA v. 19.01.23
Ich gestehe: Inzwischen nähere ich mich altersmäßig der Kategorie »alter Sack«. Auf der anderen Seite war mein Berufsleben von Beginn an »early adopting« von EDV (für die Jüngeren unter uns: IT). Vom Schrauben und Löten personalisierter PCs bis zur Programmierung von Datenbankanwendungen. Was ich damit sagen möchte: Ich habe per se kein Problem damit, papierne Strukturen in digitale zu übertragen … sofern Funktion und Nutzen gegeben sind. Aber die Idee papierloser Parkautomaten im Freigelände verstehe ich immer noch nicht.
Parkhäuser, bei denen sich nach Kamerablick auf das Kennzeichen die Schranke öffnet: Okay. Auf offenen Parkplätzen die Eingabe von Kennzeichen habe ich mal in Frankreich gesehen; da ging es allerdings eher darum, die (papiernen) Parktickets gleichsam zu personalisieren und eine Weitergabe zu verhindern. Aber hier? Im Alltag auf großen Parkflächen oder an Straßenzügen?
Ich stelle mir vor, ich bin vom Ordnungsamt und kontrolliere unter der Drachenbrücke. Natürlich kann ich mir (einzeln, in Päckchen oder gesamt) die jeweiligen Daten abfragen. Und wenn wir in China wären, würde ich mit Kamera oder Scanner einmal alle Kennzeichen in einem Rutsch einlesen und bekäme eine übersichtliche Liste grün (okay), rot (Knöllchen), orange (in zehn Minuten noch mal schauen) und lila (abschleppen lassen, sofort!).
Was passiert dann hier?
Wo vorher in der Regel ein kurzer Blick durch die Windschutzscheibe reichte, mache ich jetzt was? Da tippel ich jeweils das Kennzeichen als Abfrage ein? Und wenn ich in zwei Stunden erneut vorbeikomme, weiß ich natürlich nicht mehr, ob der blaue Renault vorhin noch zwei oder vier Stunden übrig hatte? Und mache das Prozedere noch einmal?
Ich verstehe es einfach nicht.
Vielleicht mag mich ja jemand erhellen.
Und ich bin schon gespannt auf die rechtlichen Auseinandersetzungen … ohne Papierbeleg, mit dem ich nachweisen kann, dass ich – Datenabfrage des Ordnungsamtsmitarbeiters hin oder her – sehr wohl die fragliche Parkzeit bezahlt hatte.
Vom Datenschutzgedöns mal ganz zu schweigen … !